Berenike Langmaack

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Haltung 

Eine wichtige Voraussetzung für das Violoncellospiel ist die richtige Haltung. Sie dient dazu, dass der Körper sich frei von Verspannungen ganz auf die Bedienung des Instruments einstellen kann. Gelingt dies, so ist das Ergebnis nicht nur eine optimale Geläufigkeit der Finger und funktional ideale Kraftübertragung, sondern es wird auch möglich, feinste Nuancen zu erspüren und kleinste musikalische Details auf das Instrument zu übertragen.
Durch die für den Spieler richtige Haltung wird der Atem befreit, der einen unmittelbaren Zugang zu musikalischem Gefühl und hörender Steuerung schaffen kann. Musik ist nicht denkbar ohne Atem, und das Ideal der Instrumentalisten bleibt die mit dem Atem gestaltete Phrase des Sängers. Nebenbei ist der freie, natürliche, tiefe Atem ein Schlüssel zum Stressabbau, also dazu, mit dem Lampenfieber gut umgehen zu lernen.
Der Anstellwinkel des Instruments spielt ebenfalls eine große Rolle. Er kann durch die Wahl der Sitzhöhe (oft nicht beeinflussbar) bzw. die Stachellänge richtig gewählt werden und beeinflusst durchaus die Haltung des Spielers und die funktionalen Abläufe.
Schulmäßig werden zunächst bestimmte Haltungsregeln eingeübt. Vergleicht man diese dann mit dem Bild großer Künstler, erkennt man sofort, dass sie fast alle vom Erscheinungsbild dieser schulmäßigen Vorschriften abweichen. Diese Individualisierung ist legitim und wird sich auf die jeweils richtige Weise entwickeln, wenn man bestimmte funktional notwendige Bedingungen berücksichtigt.

Bogenhand

Es ist die Bogenhand, also beim Rechtshänder die rechte Hand, welche die eigentliche musikalische Gestaltung auf das Cello überträgt. Durch die unterschiedlichsten Möglichkeiten, wie durch sie in Zusammenarbeit  mit dem Arm der Bogen die Saiten zum Schwingen bringt, entsteht die musikalische Artikulation und die Klangformung. 
Im Anfang sind zunächst drei Komponenten ausschlaggebend, deren Modifikation und Verhältnis zueinander in immer feineren Abstufungen gelernt und geübt wird: Strichlänge, Strichgeschwindigkeit und Gewicht bzw. Bogendruck. Später kommen noch die Veränderung der Strichstelle sowie kleinere Roll- und Zwirbelbewegungen hinzu.
Da der Bogenhand bzw. richtigerweise dem Bogenarm die musikalisch wichtige Gestaltungsrolle zufällt, ist klar, dass es hier wichtig ist, von Anfang an harmonische, durchlässige und mit dem Gehör in Kooperation gebrachte Bewegungsabläufe aufzubauen.  

Greifhand

Die Greifhand hat die Aufgabe, die Saiten entsprechend so zu verkürzen, dass sauber
verschiedene Töne
zum Klingen gebracht werden können. Arm und Hand müssen also zunächst lernen, die Finger so zu stellen, dass dies ohne besondere Anstrengung zuverlässig gelingen kann. Dies wird von Anfang an in Kooperation mit dem Gehör aufgebaut. Der Arm wird später auch den Wechsel in die verschiedenen Lagen (Positionen der Hand) steuern.               
Die später erwartete Geläufigkeit der Finger für schnelle Passagen erfordert den Verzicht auf partiell bewusst aufgewendete Kraft. Eine Vielzahl von Muskeln muss in die Bewegungsabläufe eingebunden und durch die Gamma-Muskelfasern gesteuert werden. Dabei kann der Kraftaufbau anfangs nur langsam gesteigert werden. Es lohnt sich, im Anfang dafür die Geduld aufzubringen.
         

Cello Spielen

Für den Anfänger ist das Erlernen eines Streichinstruments erst einmal (und bleibt es lange Zeit) eine koordinatorische Herausforderung. Der Lehrer hat hier sehr oft die Aufgabe, Ungeduldige zu beruhigen, aber vor allem auch, didaktische Strategien zur Verfügung zu stellen, wie diese Herausforderung Schritt für Schritt bewältigt werden kann.

Um ein ganz beseeltes Spiel zu erreichen, müssen die mechanischen Anforderungen des Instrumentes so beherrscht, seine haltungsmäßigen Probleme so gelöst sein, dass das Ohr als übergeordnete Struktur die Führung auch über das motorische, die Bewegungen steuernde Nervensystem übernehmen kann, um als Ergebnis im musikalischen Ausdruck zu feinsten Nuancen befähigt zu sein. Auf der Ebene des Hörens sind die Spannungsunterschiede ungleich feiner, aber auch ungleich genauer als auf der motorischen Ebene. Langfristig müssen also die Haltung und alle daraus resultierenden Bewegungsabläufe so erarbeitet werden, dass keine motorischen Blockaden entstehen können und im Gegenzug jede Möglichkeit genutzt werden kann, bewusst - motorisches und vegetatives Nervensystem zu verknüpfen.

Die Aufgabe des Lehrers besteht darin, die Grundlagen für die kleinsten Bewegungseinheiten, die später ins Unbewusste abgleiten müssen, richtig zu legen, diese Bewegungsabläufe zu immer größeren Einheiten zusammenzufassen, ihr Ineinandergreifen zu optimieren und beim Schüler ein Bewusstsein für das steuernde Hören zu wecken.

Das Wissen um funktionale Gegebenheiten seitens des Lehrers wird auch hier helfen, dass jeder Schüler die für ihn, seine Hände und seinen Körper individuell richtigen Abläufe entwickeln lernt. Gleichzeitig lassen sich durch die Berücksichtigung körperfunktionaler Tatsachen Überlastungsreaktionen wie z.B. Sehnenscheidenentzündungen vorbeugen.